Die Wipp-Wapp BR 260 von Roco 43830.

Das war schon eine Enttäuschung damals, endlich hatte Roco 1996 eine rote ‚V60‘ in Epoche 4 ausgeliefert, und dann fuhr diese nur widerwillig. Das durfte so nicht bleiben.

Auch mit 25 war ich schon so drauf: Was grütze fährt muss verbessert werden. ☺️ Weil, wie man in Norddeutschland sagt: ‚Man will das ja schön haben!‘ Jaja. Will man! 😁

Also beäugte ich die Lok beim Fahren höchst argwöhnisch und hatte den Eindruck, als würde die Lok über die mittlere Achse nach vorn und hinten kippeln. 🤨

Kurzerhand nahm ich diese ‚Achse des Bösen‘ heraus, und augenblicklich fuhr die Lok geschmeidig und sicher. Achse wieder eingebaut, das Drama war zurück. Schließlich stellte ich die Lok auf eine Glasplatte, und ‚Wipp-Wapp‘ konnte man die schöne Lok über die mittlere Achse hin und her kippeln. Und sowas von Roco!

Hier muss man die Feile ansetzen…

Also feilte ich das mittlere Achslager einfach einen Millimeter tiefer und stellte die Radkontakte über der mittleren Achse etwas fester ein, damit sie die Räder zuverlässig auf das Gleis drücken. Seitdem fuhr die Lok ganz wunderbar, wie man das damals eben von Roco erwarten durfte.

…nicht schön, aber hilfreich. 🙂

Ein direkter Anruf beim Roco-Service brachte eine überraschende Antwort: „Wir haben drei Wochen getüftelt, um herauszufinden, was der Fehler dieser Serie ist, und Sie rufen uns einfach an und erzählen direkt, was los ist!“ Tja, nun. ☺️ Und weiter: „Bei der Fertigung fiel der Rahmen nicht in das Körbchen, sondern erst auf eine Kante und dann ins Körbchen. Deswegen haben eigentlich alle Loks dieser Serie diesen Fehler.“

Störenfriede allerorten, und wenn auch nur aus Luft…

Die Lok ans Fahren zu kriegen ist wirklich einfach. Man braucht nur einen Schraubendreher und eine Schlüsselfeile. 

  • Lok möglichst komplett demontieren, auch alle Achsen und Stangen entfernen, bis auf die angetriebene Achse und die Blindwelle.
  • Mittlere Achs-Aufnahme runterfeilen bis zum Boden.
  • Alle Späne restlos entfernen.
  • Mittlere Radschleifer nachbiegen.
  • Lok zusammenbauen. Fertig.
Unter den Kardan passt ein kleiner ‚N‘ Decoder.
Alles, was bunt, muss raus. ☺️

Tipp: Ein kleiner Decoder passt, von außen unsichtbar, direkt auf die Platine unter dem Kardan, nachdem dort das überflüssige ‚Vogelfutter‘ entfernt worden ist. Er wird dort verlötet und so fester Bestandteil der Platine mit dem Vorteil, dass die Lok sich weiterhin im Fall eines Aus-Falles ganz einfach auseinandernehmen lässt.

Was für eine seltsame Idee, den Decoder umständlich zwischen Rahmen und Führerhaus-Boden einzuklemmen…

Kurz: So bereitet die 43830 wirklich Freude! 

🙂🚂