Pimp Your 90s Roco 103!
1997 zeigte Roco eine grundlegend überarbeitete Version der BR 103 mit Antrieb auf alle Achsen, Flachmotor und digitaler Schnittstelle. Diese Modelle lassen sich nett modernisieren.
Ich hatte meine orientrote 103 aufgewertet mit LED anstelle der Glühlampen, Kulissen für Kurzkupplungen sowie einem Sounddecoder.
Sound für die 103: Den Sounddecoder, damals ein ESU V4, platziert man wie vorgesehen unter dem Rahmen im Decoderfach. Zwar war der V4 minimal zu lang, aber schräg eingesetzt und sanft (!) festgedrückt passt er hinein. Den Lautsprecher hatte ich damals auf dem Drehgestell festgeklebt.
Ich entferne prinzipiell alle Entstör-Bauteile aus meinen Loks, die Regeleigenschaften erschienen mir danach deutlich besser. Aus dieser Lok habe ich die beiden grünen Drosseln und den Kondensatoren (verbindet direkt die beiden Motorkontakte) entfernt. Anstelle der grünen Drosseln werden Drähte eingesetzt.
Lichtfunktionen: Die Lichtfunktionen sollen Vorbild-gerecht geschaltet werden, dafür müssen die Lampen einzeln angesteuert werden, das ist bei dieser 103 recht einfach: Man zieht die flexiblen Leiterbahnen der Glühlampen aus den weißen Haltern und fixiert sie mit (nicht gasendem!) Sekundenkleber oben auf der Platine. Die weißen Plastikhalterungen entfallen.
Vom Decoder-Stecker werden vier Litzen abgelötet: weiß, gelb, blau und grün. Das separate Kabel in violett muss um ein paar Zentimeter verlängert werden.
Nun lötet man die Kabel folgendermaßen auf die Leiterbahnen: Weiß an den äußeren Kontakt des weißen Lämpchens unter Führerstand 1, gelb an den äußeren Kontakt der weißen Lampe unter Führerstand 2. Das blaue Kabel versorgt die beiden jeweils mittleren Kontakte.
Die Kabel F1 (grün) und F2 (violett) versorgen die rote Schlussbeleuchtungen: Normgerecht kommt das grüne Kabel an das rote Lämpchen unter Führerstand 2 (!) und das violette Kabel an das rote Lämpchen unter dem Führerstand 1 (!). Mit einer auf diesem Blog gezeigten Verfahren zur CV-Einstellung kann man die Beleuchtung schließlich seitenweise abschalten; zum Rangieren (F4) aktiviert sich beidseitig das Doppel-A Licht.
LED ersetzen Glühlampen: Bis heute liefert Roco manche seiner Loks mit Glühlämpchen aus. Die früher verwendeten Exemplare für 12Volt werden im Digitalbetrieb aufgrund der dort höheren Spannung glühend heiß, sodass Kunststoffteile schmelzen können.
Erneut der Warn-Hinweis: Glühlampen, die direkt vom Digitalgleis versorgt werden (z.B. bei Innenbeleuchtungen) sollten für 24V ausgelegt sein. Solche, die vom Decoder versorgt werden, für mindestens 19 V. Passende Glühlampen für 19 V gibt es z.B. bei Conrad im Fünfer-Tütchen.
Oder man verwendet 19V LEDs mit 3 mm Durchmesser in rot und warmweiß. Die LEDs passen direkt in den Rahmen vieler Roco Loks. Versuchsweise habe ich einen Kreuzschlitz-Schraubendreher zweckentfremdet und die runden Lampen-Schächte im Rahmen damit versäubert.
Vor dem Auflöten der LED die Polung überprüfen; erst dann die Drähte umbiegen und kürzen.
Lüftergitter: Für ein Vorbildgerechtes Aussehen erhielt das Modell passende silberne Lüftergitter (20 Stck. 140180), denn genau dieses Vorbild besaß silberne Lüftergitter.
Für eine zeitgemäßes Zugbild wurden moderne Kinematiken unter den Rahmen geklebt; in diesem Fall die Fleischmann Produkte 6574. Dazu werden die Federn der Kupplungs-Schächte aus Plastik entfernt und herumgedreht als Imitation der Schienenräumer eingeklebt.
🙂🚂