Manchmal gibt es Wichtigeres…
…nicht wichtiger, als die kleinen Züge, klar. Aber wichtiger, als ein Blog. Manche Geschehnisse können einen aus der Bahn hauen (sic!).
Und wenn einen ohnehin das Zeitgefühl verlassen hat, dann beginnt man, zu resümieren. Über die vergangen Jahre, über das Verhalten einer ganzen Reihe von Personen und bestimmte aktuelle Entwicklungen in der Modellbahn-Branche.
Haben die Nullerjahre nichts gelehrt? „Kein Geisterfahrer, sondern Tausende?“ 🤨
Über diesen Blog habe ich wunderbare, Modellbahn-‚bekloppte‘ Menschen kennengelernt, von Dänemark über Peru bis Neuseeland. Solcher Austausch bereitet wirklich Freude. 🙂
Und natürlich ist die Modellbahnerei das „schönste Hobby der Welt“. Aber die Menschen, die hier in Mitteleuropa dieses Hobby beruflich begleiten machen keineswegs einen guten Job, wie die im Vergleich zu früher niedrigeren Stückzahlen zeigen. Die Gründe dafür werden einfach ausgeblendet, schuld sind alternierend die Anderen oder die Umstände.
Dass die Hersteller inzwischen hemmungslos von einander abkupfern (womöglich mit oder sogar ohne Absprachen) sorgt für eine stetige Verwässerung der Marken, die eine Identifikation entbehrlich macht: Die ursprünglich extreme Anziehungskraft des Hobbys wird ausgeschlichen, weil inzwischen alles ‚irgendwie dieselbe Suppe‘ ist. Wenn in den Nullerjahren drei große Marken beim selben Produzenten in China haben herstellen lassen ist das ganz schön bescheuert.
Die ’24er Neuheiten sind bislang wenig aufregend bis zum Gähnen öde und lenken meinen Blick eher auf das, was in früheren Jahren produziert worden ist. Solide, unaufgeregte Modellbahnen, die zum Glück ohne nerviges Hyper-Ego (die gibt es auch in leise….) ihrer Hersteller auskamen.
Außerdem ist es lustig-sorry-nicht-lustig, festzustellen, dass meine Gedanken und Ideen von Anderen aufgenommen werden, natürlich zu ihrem wirtschaftlichen Vorteil, ohne dafür von sich aus im Sinne des Fairplays einen Ausgleich anzubieten. Eine feiste und verbreitete Denke in der Branche. Man sollte sowas besser lassen, langfristig geht das nämlich nie gut aus, gell? 😌
Alles furchtbar? Nö. Von wegen. Aber es ist offensichtlich, dass vielen Anbietern ihre Kunden tatsächlich schnuppe sind. Sonst würden sie nicht zerbrechenden Krempel verkaufen. Oder miserablen Digitaldruck.
Vielleicht verursachen das problematische Image nicht die Rucksack-tragenden Rentner (per se kein Problem), sondern die Anbieter, die allein für diese Zielgruppe passende Produkte anbieten?
Das Hobby Modellbahn hat mehr Inspiration, Wohlwollen und geistige Größe verdient, als ihm derzeit zugestanden wird.
Hinweis: Geiz ist ungeil. Und macht dumm.
Alexander Kath