Roco H0 Startset 41250 mit V200 & Silberlingen. Besserer Sound & LED Licht.
Vor 20 Jahren bot Roco ein äußerst attraktives Startset an, mit einer Vorserien-V200 und drei Silberlingen. Dies war ein ‚Remix‘ des Klassikers aus dem Jahr 1986. Sound gab es nicht nur in der Lokomotive, auch einer der Silberlinge bot eine kleine Überraschung.
Zu der Zeit hatte Roco sein Sortiment in die drei Segmente aufgeteilt, ‚Platin‘, ‚Professional‘ und ‚Playtime‘; mir hatte das gut gefallen. Nicht in jeder einzelnen Entscheidung, aber im Prinzip war das sehr klug erdacht, vor allem mit schönerem Material als Trix zuvor mit einer ähnlichen Idee. Dass der Markt auf dieses Konzept eher bockig reagierte kannte man von den Reaktionen auf märklin-Alpha.
Als Edel-Startset gab es diese Packung mit V200 und Nahverkehrszug aus drei Silberlingen. Dazu ein großes Roco Line Gleis-Oval und das Digitalsystem mit ‚Maeggi-Maus‘, einer Lokmaus in schickerem Design als bisher. Dem Vernehmen nach wurde sie entworfen vom damaligen Roco-Besitzer, Herrn Maegdefrau. Lese-Tipp: 👇🏻
Der begleitende Text in einer Roco Publikation bestand aus unerträglichem Geschwafel über einen ‚Silberstab mit Rubin’… 🙄 Da war wohl jemand (zu) beeindruckt von märklins Beschreibung des Millenium-Krokodils… Zum Glück sind alle Begleit-Papiere des Sets sehr angenehm und klar formuliert.
Technisch war dieses Set bis zum Äußersten getrieben, ein Loksound Decoder 3.5 von Esu erzeugt eine für 2004 überraschend gute Klang-Qualität, und alle Silberlinge waren mit Innen-Beleuchtung bestückt. Einer davon enthielt zudem einen Platinendecoder mit zwei zusätzlichen Sounds: Abfahrtspfiff und Türen-Zuklappen. Wiederholt weist die Anleitung darauf hin, dieses Fahrzeug möglichst weit entfernt von der Lok einzureihen. Ja-haaa. 😁🎶
Besserer Klang im Silberling! 🔊
Genau hier setzt dann auch die erste Aktualisierung an, denn beide Sounds meines Waggons quaken nur leise und kraftlos vor sich hin – das dürfte so nicht gemeint gewesen sein. Überhaupt, dass Lautsprecher aufgeben ist mir zumindest neu.
Überraschend einfach lässt sich das Billig-Biest austauschen: 1. Es müssen die heute üblichen 8 Ohm sein, 2. der in 2004 entworfene Kragen des Rund-Lautsprechers hat innen eine Aussparung, durch die Lautsprecher mit 10×15 Grundfläche exakt hindurch passen. Notfalls die inneren Ecken mit einer Schlüsselfeile minimal aufweiten. Sachen gibt’s! 🙂👍🏻
Sowas finde ich immer erfreulich, wenn Konstrukteure wirklich mit- und an die Zukunft denken, denn an einen Zufall mag ich hier nicht glauben.
Für den Austausch nimmt man das Gehäuse ab und löst vorsichtig die Klebe-Verbindung der Lichtleiste. (wo der wohl hergestellt wurde…? ) Dann zieht man sanft den runden Lautsprecher ab, lötet seine Litzen von der Platine und legt den runden Kragen zur Seite, der wird weiterverwendet!
Nun klebt man einen neuen 8 Ohm Lautsprecher mit Schallbox exakt mittig auf den nun freien Platz auf der Platine, und zwar in Längs-Richtung! Nur dann passt er durch den Kragen. Wie immer verwende ich Sekundenkleber-Gel von Pattex.
Sobald der Kleber angezogen hat (ergibt diese Formulierung eigentlich Sinn?) verbindet man die Kontakte des Lautsprechers mit denen auf der Platine, dabei die Litzen möglichst kurz halten.
Den Kragen in den Einstieg setzen, den Lautsprecher hindurchführen und die Lichtleiste mit Sekundenkleber-Gel auf der Einrichtung fixieren, Gehäuse aufsetzen, fertig.
Der erste Test zeigt das erhoffte Ergebnis; beide Soundfiles erklingen jetzt angenehm kraftvoll:
Dass die Beleuchtungen von Lok und Waggons besser sein könnten ist eine andere Geschichte.
👉🏻 Ich wundere mich, warum ‚Roco‘ ein derartiges Set mit V200 und Silberlingen nicht durchgehend als Markenzeichen produziert und sich von einem Mitbewerber auf niedrigerem Niveau die Butter vom Brot nehmen bzw. die Kunden abfischen lässt… 🤷🏻♂️
Richtige Kupplungs-Höhe der V200
Rocos V200 hat manchmal damit zu kämpfen, dass die Kupplungs-Schächte etwas zu weit nach unten hängen. Automatisches Ankuppeln ist dann unmöglich.
Ich behalf mir, indem ich a.) die Kupplungsaufnahme so herumdrehte, dass die Kupplung ‚oben‘ zu liegen kommt und b.) einen kleinen Streifen Plastik, nur 0,5mm dick, unter die Kupplungs-Aufnahmen klebte. Damit ist die Kupplung auf Normhöhe gebracht. 🙂
Gute Fahreigenschaften mit dem Loksound 3.5.
Dieser Tipp eignet sich nur für Modellbahner, die sich was trauen: Ab Werk fuhr die Lok mit dem Loksound 3.5 unangenehm ruckelig und ungleichmäßig, egal mit welchen Motor-Einstellungen. Also lötete ich die grünen Drosseln heraus und ersetzte sie durch Draht-Reste von LED-Beinchen. Außerdem entfernte ich ersatzlos den kleinen braunen Kondensator, der die beiden Motorkontakte verbindet.
Danach sind die Fahrzeugeigenschaften endlich, wie erwartet. Ohne Geruckel bewegt sich die Lok sehr geschmeidig. So macht sie wirklich Freude.
Übrigens bietet ESU für diesen Decoder noch immer ein Firmware-Update an, das per Lokprogrammer aufgespielt werden kann. Damit lassen sich auch sanftes Auf- und Abblenden der Lampen einstellen und die Sound-Files in ihrer Lautstärke akzentuiert abstimmen.
Fortsetzung folgt.
🙂🚂