Roco H0 Umbauwagen – die Unbeleuchtbaren? Von wegen.💡

Das Thema Innen-Beleuchtung hatte bei Roco wohl keine große Priorität, als sie in den 70er Jahren die dreiachsigen Umbauwagen konstruierten: Die ursprüngliche Strom-Aufnahme von jeweils einem (!) Rad pro Seite war nicht mal ein Alibi, und noch heute bietet Roco ein umständlich zu installierendes Set mit Glühlampen (!) an, das sogar neue Achsen erfordert. Das geht besser.

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten habe ich das Fahrgestell eines Roco Umbauwagens wirklich genau beäugt. Und da fiel mir auf, dass die Kupplungsträger auf der Oberseite, also Richtung Wagenboden, Aussparungen besitzen. Ob man da die Radkontakte 50707 von Esu…? Man kann! 🙂

Material: 

  • Esu Radkontakte 50707
  • Litzen in zwei Farben
  • Lichtleiste mit LED plus Elko

Vorab müssen auf den Radkontakten die Kleckse aus Lötzinn wirklich flach geformt werden. Nur dann gleiten die Kupplungsträger berührungsfrei darüber hinweg. 

links: so sehen die Dinger aus, rechts: erstes Probeliegen. Passt. 👍🏻

Die Litzen in sinnvoller Länge lötet man dann in den äußeren Ecken der Kontaktplättchen an. 

Anschließend werden die beiden Kupplungsträger und alle Achsen herausgenommen. Alle Achsen? Ja, alle Achsen. Und man braucht drei (!) der Radkontakte. Warum? Man lese und staune:

Zumindest mein Waggon kippelt minimal über die mittlere Achse, so wie damals Rocos 260. Ist das noch niemandem aufgefallen in den letzten fünfzig Jahren…? ☺️

Viele Kontakte sind ja so wichtig! 😌

Eine sichere Stromaufnahme über die beiden äußeren Achsen ist so natürlich unmöglich. Ich hatte keine Lust, die Oberseite des mittleren Achshalters zu befeilen, also kam hier ein eigener Radkontakt hin. Die Kabel müssen in diesem Fall Richtung der Radschleifer zeigend angelötet werden.

Wie im Foto zu sehen werden die Radkontakte platziert; ordentliche Kleckse Pattex Sekundenkleber Gel fixieren sie. Jeweils mit viel Geduld solange andrücken, bis sie wirklich fest sitzen.

Papier anstelle weißer Farbe im Abort.

Die Kabel werden durch in jeder Hinsicht naheliegende Öffnungen im Wagenbogen nach innen geführt, dann um das Gewicht herum verlegt und im ‚Abort‘ nach oben in den Innenraum geführt. Das Fenster dieses Bereichs habe ich mit Pergamentpapier abgedeckt.

Der LED Streifen wird irgendwann ersetzt; der getönte Papierstreifen im Dach sorgt für angenehmes Licht.

Ins Dach habe ich einen Streifen beigefarbenes Papier geklebt (den kleinen Steg dort einfach mit einer Zange packen und herausdrehen), als Beleuchtung dient aktuell der Rest einer LED Leiste. Der ‚Flackerschutz‘ wird ebenfalls im Abort untergebracht. Strom an, leuchtet. 🙂

Testfahrten über Weichen verlaufen erfolgreich. 🙂💡👍🏻

Fazit:

Die Radkontakte 50707 von Esu gehören zu den sinnvollsten Zubehör-Teilen der Modellbahn überhaupt. Man kann damit die Stromaufnahme vieler Fahrzeuge dramatisch verbessern, natürlich auch von Lokomotiven. Eigentlich könnte ‚Roco‘ selbst etwas Ähnliches für diese Waggons anbieten. Das wäre auf jeden Fall einfacher einzubauen und solider in der Anmutung, als die billigen Bleche. Ach ja, und man braucht keine zusätzlichen Achsen. 😉

Beleuchtete Waggons sind was Feines.

Jetzt braucht der Innenraum des Bauzugwagens noch eine farbliche Aufwertung…

🙂🚂