Der klassische Märklin-Motor als „sieben Sterne Antrieb“.

Märklins Drehgestell-Antrieb mit „fünf Sternen“ könnte viel besser sein, als märklin ab Werk liefert: Geschmeidiger, leiser. Mit wenig Aufwand kann man das nachholen.

Sieht aus, wie immer. Und doch…

Klar könnte man auch einen Glockenanker-Motor einbauen. Aber es macht vielen Modellbahnern Spaß, möglichst viele Original-Teile zu verwenden. 

Der klassische märklin-Antrieb bedarf einer präziseren Lagerung des Ankers, außerdem schmirgeln die scharfen Kanten des Kollektors die Kohlen ab. Dadurch setzt er sich mit Staub zu, eine regelmäßige Reinigung ist erforderlich. Beides beeinträchtigt den Fahr-Komfort, technisch wie akustisch. Und es geht einem auf den Wecker. ☺️

Etwas Zubehör, und die Loks bereiten mehr Freude.

Man nehme:

1x Motorschild für Kugellager märklin E306603, zum Beispiel hier (andernorts günstiger): https://www.maerklinshop.de/ersatzteile/32181/motorschild

1x Satz Kugellager außen 4mm, innen 1,5mm, Dicke 2mm, zum Beispiel: https://ghw-modellbau.de/Rillenkugellager-15-x-4-x-2-681X-ZZ

1x Tütchen Unterlegscheiben, zum Beispiel diese: https://knupfer.info/shop/index.php/ed-540.html

1x Polierfeile, zum Beispiel diese: https://www.dm.de/ebelin-polierfeile-p4058172785436.html

Kohlen:

Man baut den Motor komplett auseinander, auch die Kohlen herausnehmen. Wenn diese noch gut aussehen, gründlich mit einem Küchentuch von Staub und Öl befreien. Falls sie verbraucht sind: Ersetzen. Mit Wattestäbchen den gesamten Motorraum sauberwischen; in hartnäckigen Fällen das bekannte Modellbahn-Öl SR24 zuhilfe nehmen. Danach alles sorgfältig trockenwischen. 

Kollektor Überdrehen:

Der Motor-Kollektor sollte vorab sorgfältig vorsichtig gesäubert werden. Besonders einfach: Staub etc. mit Luft aus der Dose rundherum entfernen. 

Ein recht neuer Anker, bereits mit Spuren…

Dann den Anker mit seinen Zahnrädern sehr (!) vorsichtig (!!) in einen Akku-Bohrschrauber (oder sowas) einspannen, achtsam darüber wachen, dass er nur so gerade eben fest sitzt. 

Kurz testen, ob der Anker beim Einschalten mittig dreht und dann mit der Polierfeile jeweils nur wenige Sekunden lang den kupfernen Kollektor in beiden Dreh-Richtungen polieren, beginnend mit den Bereichen ‚Reinigen‘, dann ‚Glätten‘, schließlich ‚Polieren‘. Beim Bearbeiten 1. nicht die seitlichen Lötstellen berühren und 2. nicht übertreiben, sonst ist der Anker wegpoliert.

„Säubern“.

„Glätten“.

„Polieren“.

Sauber, geglättet und poliert. ☺️👍🏻

Als Ergebnis erhält man einen spiegel-glatten Kollektor. Abschließend mit Luftspray und / oder weichen Zahnstochern die Ritzen vom Metallstaub befreien.

Kugellager:

a.) In das Motorschild ein Kugellager geben und geduldig so positionieren, dass es sich mit einem Schraubendreher oder Ähnlichem fest in die Vertiefung eindrücken lässt. 

b.) Im Drehgestell sitzt ein Plastik-Lager für den Anker, dieses von außen nach innen herausdrücken und durch ein Kugellager ersetzen.

Prinzip-Darstellung. Das Kugellager ist gut zu erkennen.

Zusammenbau:

Erst den Magneten in das Drehgestell einsetzen, dann den Anker in das dortige Kugellager.

Vor dem Anschrauben des neuen Motorschildes setzt man in dieses die Schrauben und drückt von der anderen Seite jeweils ein Distanzplättchen auf die Schrauben, denn nur mit diesem minimal-Abstand kann sich der Anker später wirklich frei drehen.

Das Motorschild festschrauben und die Kabel-Verbindungen vom alten Motorschild an das neue anlöten. Zum Schluss die sauberen Kohlen einsetzen und ihre Federn anlegen. Fertig.

Ein Extra ist das Fetten des Getriebes; ich verwende dafür das Trix Fett 66626. Das macht die Lok zudem noch ein bisschen leiser.

…und Probefahren! 🙂👍🏻