LED Beleuchtung für 24cm Blechwagen von märklin

märklin kann leider nur zwei Denk-Ansätze: ‚Damals‘ und ‚Heute‘. Misch-Formen werden offiziell ausgeblendet. Aber nicht jeder wünscht sich in seinen Blech-Wagen zwei funzelige Flacker-Glühlampen pro Fahrzeug, auch wenn das vor 60 Jahren mal Standard war… Sorry märklin.

Auch gebrauchte Blechwagen verdienen eine gleichmäßige, flackerfreie Beleuchtung. Für Puristen ist das hier gezeigte Prinzip so gar nichts, aber: „Die Hauptsache ist der Effekt!“ hieß es sehr wahr in einem zeitgenössischen Lied. 🙂 („tschikke-tschikke-tschikke-tschikk!“)

Also wurden bewährte Produkten ausgewählt:

– Ein Fünferpack Lichtleisten von Malutronik (Eickmann ist baugleich)

– fünf Elkos für 35 Volt (märklin, ne? man weiß ja nie), 470µF reichen aus

– fünf der klassischen märklin-Schleifer, äh, der ‚Strom-Zuführungen‘ (…) 7198.

– Womöglich kommen später noch unter die Schleifer zusätzliche Messing-Streifen, ihrer Entklapperung wegen.

Der Einbau geht so:

1. Räder reinigen! (mit dem guten SR24 Reinigungsöl und – tatsächlich – Wattestäbchen klappt das prima. Auch wenn man bei märklin neuerdings Wattestäbchen disst. Die Ärmsten.)
2. RÄDER REINIGEN! ALLE. Wönzige Tröpfchen Öl in die Lager schaden nicht.
3. Die Origami-Schleifer unter die Waggons schrauben.
4. Die Lichtleisten sinnvoll mit einer Zange ablängen und mit jeweils vier schmalen Streifen dickeren Doppelklebebands in den Dächern befestigen.
5. Die Drähte der Elkos gleichlang kürzen und so zurechtbiegen, dass die Elkos später senkrecht hängend in den Wagenraum hinabgelassen werden können.
6. Wer auf Sicherheit bedacht ist, klebt in die Dächer über den Elkos kleine Quadrate aus Zellkautschuk, um mögliche Gefahren von Kurzschlüssen zu bannen.
7. Die Elko-Drähte in richtiger Polung auf die inneren Kontakte des Brückengleichrichters löten. Das muss nicht schön sein, aber solide. Die Elkos zeigen ihren Minus-Pol in dicker Aufschrift an, auf der Lichtleiste ist die Polung ebenfalls eindeutig erkennbar aufgedruckt.
8. Oben an einer Lasche der Blechwände an einer klitzekleinen Stelle den Lack wegkratzen. Hier das gekürzte Kabel der Lichtleiste anlöten.
9. Danach das zweite Kabel durch den Wagenboden und die Öse im Drehgestell von der Rückseite her zum Schleiferkontakt führen. Die Litze darf auch bei Bewegungen weder Räder noch Achsen berühren. Der elektrische Kontakt zum Schleifer wird mit einem relativ unauffälligen Lötpunkt an der Buchse hergestellt; der klassische Modellbahn-Stecker ist mir zu unübersehbar…
10. Die Lichtleisten strahlen wirklich sehr hell, die niedrigste Einstellung ist genau richtig und noch immer kräftig genug.
11. So, und weil man seine Waggons beim Modellbahn-Fahren meistens von schräg oben betrachtet, würde man bei diesen Waggons auf schwarze Metall-Böden schauen. Also habe ich in Ermangelung märklins originaler Sitze-Sets farbigen Karton auf die Böden geklebt: Personenwagen mittelgrün, Schlafwagen blau, Speise- und Postwagen grau. Eine günstige und irgendwie ganz hübsche Lösung. Und besser als schwarz.

Fünf Blechwagen mit Schleifern auszurüsten (war so gewünscht) und am Besten auf Metall-Gleis fahren zu lassen, das hat so eine gewisse Wirkung, akustisch vor allem. ‚Getöse‘ könnte man das nennen. Immerhin: märklins modernisierte V200 mit lastgeregeltem Decoder und neuem Motor zieht die fünf Waggons klaglos weg.

Das ist wirklich überzeugende, solide Mechanik aus der Wirtschaftswunder-Bundesrepublik; kein Wunder, dass märklin bis heute von dieser (ehemaligen) Qualität zehrt. Es sieht wirklich schön aus, wenn dieser klassische märklin-D-Zug der 60er Jahre (in jeder Hinsicht) seine (Bundes-)Bahn(en) zieht.

Nur klingt es leider nicht ’schön‘. Das Schleifer-Geratter ist ätzend! Dass märklin es besser kann, hier aber stur noch immer das alte Zeug verkauft, das ist indiskutabel. Also muss wohl doch das besagte Messing-Band zum Einsatz kommen. Man muss märklins Werks-Qualität nacharbeiten, auch interessant. Fortsetzung: 👇🏻