Das Trix C Gleis, das märklin-DC(C) Gleis für (fast) Alle.

märklins C-Gleis als ‚Trix‘-Variante verdient mehr Erfolg, als man ihm gönnt! 😀

Das C-Gleis von Trix macht viel Spaß. 🙂

Seit seinem Erscheinen 1996 faszinierte mich märklins C-Gleis. Vor allem die Klick-Verbindung, die man einfach so auseinanderknicken konnte, gefiel mir von Anfang an.

Trix-C-Gleis ab 2005.

Im Frühjahr 2005 stand ich mit einem Freund auf der Dortmunder Messe und beäugte das damals nagelneue Trix-C-Gleis, dessen Böschung zur Unterscheidung eine schöne Farbe bekommen hatte. Dieser Farbton entspricht übrigens RAL 1019 Graubeige, die Schwellen sind (inzwischen) RAL 8017 Schokoladenbraun. Wie ein Befreiungsschlag kam es mir vor, dass märklin sein C-Gleis endlich in der Variante ohne Punkt-Kontakte präsentierte.

Unten die ursprüngliche Schwellenfarbe, oben aktuell, in kräftigem Dunkelbraun.

Vorteile Trix C-Gleis.

Die Geometrie ist sehr leicht zu überblicken, und sie kommt ohne Ausgleichsgleise aus. Genau betrachtet findet man zwei Konzepte vor, die zu einem System zusammengefasst wurden. Technisch und großteils geometrisch ist alles miteinander kombinierbar. Am Text-Ende gibt es einen Link zur offiziellen Website des Trix-C-Gleises.

  • Konzept 1: Radien 1, 2 und 3 (Parallel-Abstand jeweils rund 77mm), Standard-Gleise mit kompakten Bogenweichen sowie die dazu passenden kurzen Weichen.
  • Konzept 2: Radien 3, 4 und 5 (Abstand jeweils mit rund 64mm), längeren Standard-Geraden, großen Bogenweichen und schlanke Weichen.
Mit Mittelleiter und ohne. Ich finde das Trix Gleis schöner.

Die Qualität der Trix-C-Gleise ist meiner Erfahrung nach höher, als die der märklin-C-Gleise. Zum einen besteht das Schienenprofil nicht bloß aus Stahl, sondern aus hochwertigem Neusilber. Zum anderen gibt es seit Erstauslieferung keinerlei Berichte über etwaige bröckelnde Böschungen, was beim märklin-C-Gleis laut Foren-Berichten immer noch vorkommen kann. Übrigens sind die märklin- und Trix-Schienen im Querschnitt auf der Oberseite leicht gewölbt, was die Stromaufnahme verbessert: Im Dauerbetrieb wird Schmutz regelrecht zur Seite weggefahren.

märklins Reinigungswagen; Sonderserie für Conrad-Electronic. DC-Achsen von Thomschke.
Und auch Jörger-Filze machen gut sauber. 🙂

Wer dennoch reinigen möchte oder muss, greift am Besten zu den bekannten Filzplatten von ‚Jörger‘, die märklin seit einiger Zeit auch unter die eigenen Reinigungswagen packt. Diese polieren die Oberfläche äußerst schonend. Putzklötze wie der bekannte Roco-Rubber funktionieren etwas rabiat und ziehen die Missgunst esoterisch eingestellter Modellbahner auf sich, die behaupten, diese Dinger beschädigten die Gleise. Hm-hm, klar. Und es gab ja auch keine Mondlandung…

So einfach erfolgt der Anschluss an die C-Gleise.

Das Sortiment ist recht umfassend, fünf Radien, kurze und lange Weichen, jeweils kurze und lange Standard-Geraden, eine kurze DKW (eine lange ist bereits lange in Arbeit), ein Entkupplungsgleis und viel Zubehör wie Weichen-Antriebe, Weichen-Decoder, Weichenlaternen und digital steuerbare Signale. Die noch ausstehenden Gleise wie Kreuzungen und DWW werden sicher folgen.

Zwar entsteht beim Befahren des C-Gleises ein gewisses Rausch-Geräusch, weil die Züge die harte Böschung in Schwingungen versetzen; anders, als das bei RocoLine oder Piko-A mit weichen Bettungen der Fall ist. Man kann dem begegnen, indem die Gleise auf Filz oder festem Zellkautschuk verlegt werden; beide Materialien wirken lärmdämmend.

Fahrzeuge von ‚märklin my world‘ rollen einwandfrei auf den Trix Gleisen, auch die Loks.

Dafür rollen auf dem Trix-C-Gleis nicht nur aktuelle Modelle mit feinen Spurkränzen, sondern auch Spielzeug-Züge, deren Räder irgendwie zu H0 passen. Sogar von AC auf DC umgebaute Roco-Lokomotiven fahren einwandfrei auf dem Trix Gleis; vorausgesetzt, sie besitzen isolierte Radscheiben. Auf dem Trix-C-Gleis kann man also höchst entspannt so ziemlich alles fahren lassen. Lesetipp:

Vorteile Trix-C-Gleis:

  • Das Aussehen. Der angenehme hellbraune Farbton erinnert an ein sauberes, befahrenes Vorbildgleis. Am Markt die vielleicht angenehmste Farbe einer Großserien-Böschung. Man fühlt sich ein bisschen an das beliebte M-Gleis von märklin erinnert.
  • Die Click-Verbinder sind der Knüller. Damit kommen Kinder und Erwachsene zurecht. Es kann nichts kaputtgehen, es hält ewig, und man braucht nichts zusammenzufummeln. Zum Isolieren von Strecken vor Signalen oder Ähnlichem steckt man einfach rote Verhüterlis über die Kontakte – prima.
  • Die Kontaktlaschen zum Strom-Anschluss sind in der Böschung versteckt und solide mit den Schienenprofilen verschweißt. Hier kann man alles Mögliche anschließen, zum Beispiel Häuser-Beleuchtungen oder Decoder für Signale, Weichen und Entkuppler, und natürlich die normale Strom-Einspeisung. Passende Flachstecker gibt es direkt bei märklin; über Ebay findet man baugleiche Großpackungen.
  • Die Schienen aus Neusilber sind extrem hochwertig, mit glatter Oberfläche und überall abgerundet. Solchen Schienen vertraut man seine Züge gerne an. 🙂 Laut Aussage eines ranghohen Mitarbeiters eines leider nicht mehr existenten Herstellers verwendet märklin für das Trix-C-Gleis die „branchenweit höchste Materialqualität“. Na, das ist doch was.
  • Die Schienen sind nur 2,1mm hoch, und zwischen Schienen und Schotter hat märklin vorbildgerecht Luft gelassen. Dadurch wirken die C-Gleise äußerst zierlich.
  • Die kurzen Weichen mit steilem Abzweigswinkel brauchen nur wenig Platz, das finden alle Altersklassen praktisch.
  • Die längeren Weichen empfehlen sich für elegante Strecken. Besitzer von Personenwagen in maßstäblicher Länge um 30cm finden mit diesen „Konzept 2“ Weichen genau das Passende. Derzeit erhältlich sind normale Weichen und große Bogenweichen. Kreuzungen fehlen; nach so langer Zeit ist das ein bisschen lächerlich.
  • Zwar ist die märklin/Trix-Bettung etwas steil geformt, wirkt aber dennoch überzeugend und vor allem weniger aufdringlich, als zum Beispiel die Bettung von RocoLine. Vor allem braucht man bei Trix nichts abzuschneiden, um zum Beispiel Weichen direkt zusammenzuklicken.
  • Die Schotternachbildung selbst ist recht fein ausgeführt. Bei einigen anderen Fabrikaten blickt man auf grobe Strukturen oder irgendwas, das nach Orangenhaut aussieht. Puristen können seitlich nachschottern, dazu empfiehlt sich feiner Schotter, wie er für die Baugröße N angeboten wird. H0-Schotter sind oft zu grob.
  • Wer die C-Gleis Schwellen genauer betrachtet, findet an einigen ihrer Außenseiten kleine Querstriche. Diese ahmen die Metallbänder nach, mit denen beim Vorbild zur Sicherheit die Holz-Enden zusammengehalten werden.
  • Beleuchtete Weichenlaternen, die sich beim Stellen der Weichen mitdrehen, gibt es von märklin und Viessmann.
Viessmanns Weichenlaterne mit nachträglich eingesetzter LED in warmweiß.
Viessmanns Weichenlaterne mit originaler LED in kaltweiß. Man sieht: Inzwischen gibt es einen richtigen Pfeil in der Form. Schön!
  • Weichenantriebe und ihre Decoder lassen sich in der Böschung verstauen. Wer eine feste Anlage aufbaut, kann mit nur wenig Bastel-Aufwand Unterflur-Antriebe verwenden. Via Ebay, Hood oder im Freundeskreis kann man die gebrauchten Teile leicht verkaufen; es gibt immer jemanden, der Antriebe braucht.
  • Sehr günstige Weichen-Decoder gibt es aktuell von zwei Anbietern, für alternativ DCC oder Motorola (bei der Bestellung angeben!) hier: https://modellbahnshop.moba-digital.de/Weichei, für sowohl DCC als auch Motorola hier: https://www.decoderwerk.com/de-de/
  • Ein komplettes Brücken-System ist verfügbar, und zwar im Sortiment von märklin H0: Damit kann man quer durch die Wohnung Strecken aufbauen: Auch DC Fahrer haben Spaß am Spielen. Märklin bietet dazu viele Informationen in diesen beiden PDF-Dateien:
  • 1.https://static.maerklin.de/damcontent/e5/64/e564a5ac88bca313ab335cf12a9e29941551080009.pdf
  • 2.https://www.maerklin.de/fileadmin/media/service/technische_informationen/Technik-Tipp-412-Gestaltung_Auffahrten_Br%C3%BCcken.pdf
  • Viel Zubehör verfügbar: Weil märklins C-Gleis so super-erfolgreich ist, orientieren sich viele Produzenten von Lokschuppen, Bahnsteigen und anderem Zubehör daran. Das Meiste kann man auch für das Trix-C-Gleis nutzen.
  • Die Ober- bzw. Fahrleitung von märklin und Viessmann für das C-Gleis lassen sich natürlich auch für Trix-C einsetzen. Wer es günstiger mag, erwirbt gebrauchte Masten, die zu märklins altem M-Gleis angeboten worden waren und klemmt diese unter die moderne C-Bettung. Passt ganz prima. Und zum Spielen braucht man erstmal keinen Fahrdraht.
  • Märklin bietet günstige Hobby-Signale an, um diese preis-adäquat (und ohne die kilometerlangen Kabel) digital zu betreiben, kann man sich für knapp elf bzw. 13 Euro passende Decoder ordern. Für DCC & Motorola hier: https://www.decoderwerk.com/de-de/50102, für alternativ DCC oder Motorola (bei der Bestellung angeben!) hier: 123info@moba-digital.de .
  • Die Schienen können schon vorab seitlich eingefärbt werden, zum Beispiel in ‚lederbraun‚, um sie echter aussehen zu lassen. Da die Strom-Übertragung innerhalb der Böschung stattfindet, kann man oben drauf kreativ arbeiten. Meine Lieblingsfarbe ist diese hier: https://elita-shop.de/farben-lifecolours-farblacke-ral8027f9l
Damit kann ‚Rost‘ schön aussehen. 🙂
Links der Sockel für Hobby-Signale, rechts der Mastfuß von Viessmann für Fahrleitungs-Masten.

Kritik am C-Gleis:

  • – märklin hat nur für die Weichen-Oberseiten neue Formen erstellt. Für die normalen Gleise wendet man bei der Fertigung einen Trick an, der die Öffnungen für den Mittelleiter verschließt. Und das erkennt man leider. Hier war märklin einfach zu geizig. Gerade märklin-Skeptiker wird man so kaum versöhnen. Kurz: Für ein seriöses Sortiment sollten neue Oberflächen-Formen gemacht werden.
  • – Es ist wohl schon vorgekommen, dass beim ersten Aufbau der Trix-C-Gleise ein Kurzschluss den Betrieb lahmgelegt hat. Der Grund ist meistens ein während der Fertigung unvollkommen aufgetrennter Verbindungs-Steg der Stromkontakte. Hier kann man sich behelfen, in dem Gleis für Gleis prüfend der Übeltäter herausgefunden und der entsprechende Steg wirksam durchtrennt wird. Eine eigene Stanzform für ‚Trix-Stege‘ wäre die bessere Wahl gewesen.
  • – Das Ausbleiben von Dreiwegweiche und allen drei Kreuzungen lässt auf eine beeindruckende Portion Ignoranz im Hause märklin schließen, was H0-Modellbahnen ohne Mittelleiter betrifft. Dabei machen Puko-freie Bahnen längst den Großteil des märklin-Sortiments aus: märklin 1, märklin Z, Minitrix, LGB, Trix H0: Alles ohne Mittelleiter. Anstelle nun das Trix-C-Sortiment zu komplettieren, beschwert man sich über die mangelnde Akzeptanz des Produktes. Andererseits: Wenn Roco es geschafft hat, das furchtbare geoLine Gleis in die Haushalte zu bringen, dann sollte es märklin mit dem schönen Trix C-Gleis eigentlich leichter haben. Man muss nur wollen und das eigene Produkt ernstnehmen. Hinsichtlich der Zielgruppe des Trix-C-Gleises mag eine schlanke DWW angeraten sein.
  • – märklins typischer Bahnübergang fehlt bislang, dabei ist gerade der ein schönes Spiel-Element.
  • – Sehr selten findet man Schienenprofile vor, die an ihren Enden etwas scharfkantig abgetrennt worden sind. Hier behilft man sich mit ein, zwei sehr sanften Strichen mit einer Nagelfeile, schräg von außen nach innen. Danach ist alles in Ordnung.
  • – Die Qualität der C-Weichenantriebe (märklin 74491) ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Aber SOWAS von. Die gute Nachricht: Alle ab Frühjahr 2019 gefertigten Antriebe sind – recht wahrscheinlich – von besserer Qualität.
  • – Stellschienen und Herzstücke der Weichen können eine grobe Struktur besitzen. Darauf setzt sich besonders gut Schmutz ab. Wen das stört: Märklins Service reagiert hier sehr entgegenkommend, denn neuere Fertigungslose sehen wieder einwandfrei aus.
Herzstück mit rauer Oberfläche. Hier wird es schnell schmutzig.
Ebenso auf den rauen Stellschienen; man sieht die Ablagerung. Einen Haftreifen von Roco hat es hier zerrieben – aber die taugen eh‘ nichts.

Märklin und die DC-Welt.

Manche hegen Vorbehalte gegenüber dem Trix-C-Gleis aus harmloser Unwissenheit: Diese hätten doch sicher Schwierigkeiten mit Fahrzeugen anderen Herstellern, weil, das ist doch von märklin, und man hört so dies und das… Kurz: Nee, das funktioniert, meiner Erfahrung nach.

Manchmal kommt noch Antipathie hinzu, die an religiösen Fanatismus erinnert: Man WILL dieses Gleis nicht, weil’s von märklin stammt. Angesichts der hervorragenden Qualität ist das wirklich Quatsch. Ausgrenzung findet aber auch auf der anderen Seite statt:

Es spricht keineswegs für märklins Marketing, nach dem ersten Impuls 2006 kaum Werbe-Maßnahmen für das Trix-C-Gleis unternommen zu haben. Als sei Modellbahnerei ohne Mittelleiter noch immer etwas für ‚Ungläubige‘.

Mich persönlich nervt diese ideologisch geprägte Haltung, hüben wie drüben. Klare Sache: Auch Fleischmann-Roco-Piko-Lima-Kato-Rivarossi-Athearn-Bachmann-Rapido-Fahrer dürfen märklin-Produkte gutfinden. Diese Ansicht ist übrigens kein Frevel.

Es ist doch eine tolle Sache, frei und quer durch alle Marken für das eigene Hobby auswählen zu können, was einem am Besten in den Kram passt. Und wenn das eben zufällig vom größten Hersteller stammt, na und? Man darf auch mal gönnen können.

Wir mögen das Trix C Gleis. 🙂

Allein in meinem Freundeskreis fahren sieben Modellbahner auf dem Trix C-Gleis, im Alter zwischen 24 und 51. Alle sind happy mit dem Produkt. Gemecker gab es bislang keines (ja, ich habe nachgefragt).

Weiterführende Informationen rund um das Trix-C-Gleis: https://www.trix.de/de/produkte/trix-c-gleis/

Ein Beispiel für Teppichbahning mit dem Trix-C-Gleis: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=147191

Jemand konzipiert sich eigene Bahnsteige für die C-Gleise: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=105485

Bastel-Tipp: Prellbock

Fleischmanns Prellbock auf dem Trix-C-Gleis.

Fleischmanns Prellbock 6117 passt farblich ganz wunderbar zu den bräunlichen Trix-C-Gleisen. Um einen solchen zu beleuchten, habe ich einen märklin-Prellbock seiner Leiterplatte beraubt und diese am Fleischmann-Produkt festgeklebt. Dazu muss man nur löten können, und in die Bohle kommen rückseitig ein paar Feilstriche für die Lötstellen.

Die Kabel werden durch die Böschung nach unten geführt. Dort lötet man sie an Widerstände, die ebenfalls aus dem märklin-Prellbock stammen. Zur Stromversorgung (märklin hat keine Kontakte in der Prellbock-Böschung vorgesehen) reichen schmale Metall-Plättchen, die beim Zusammenklicken unter die jeweiligen Schienen geschoben werden.

Die weiße Fläche später einfach dunkelbraun überlackieren.